Über mehrere Jahre hat der gewählte Kirchengemeinderat ein Konzept erstellt, die Nebringer Stephans-Kirche zukunftsfähig zu machen.
Die geplante Innenrenovierung sollte ein Meilenstein in der Geschichte der Gemeinde werden.
Alle Gruppen und Kreise der Gemeinde wurden befragt, was denn ihrer Ansicht nach nötig sei, damit dieses Gebäude in Zukunft seine Aufgaben erfüllen könne.
Lückenlos alle Anregungen wurden in einem Gesamtkonzept berücksichtigt!
Drei Aspekte zpogen sich wie ein roter Faden durch die Überlegungen:
a) Es ist unverantwortlich, mehrere 100-tausend Euro in Gebäude zu stecken, das nur eine Stunde in der Woche genutzt wird.
b) Alle baulichen Maßnahmen dürfen zukünftigen Generationen nichts verbauen.
c) Steigende Kosten und zurückgehende Kirchenmittel machen es zwingend erforderlich, dass mit dem Gebäude nicht nur Kosten erzeugt, sondern auch Einnahmen erwirtschaftet werden.
Eine reiche Tradition an unterschiedlichsten Gottesdienstformen bot eine Fülle an Erfahrungen, die in die Planung einflossen.
Gespräche mit Agenturen zeigten auf, was nötig wäre, damit dieses Gebäude für kirchen-kulturelle Veranstaltungen attraktiv werden könnte.
Kernpunkte des Konzeptes waren:
1) Für die besten Plätze werden keine Bänke, sondern Stühle vorgesehen
2) Ein durchgehend ebener Boden vermeidet Stolperfallen
3) Stufen, wenn erforderlich, werden durch unsichtbar eingebaute Podeste gebildet
4) Ein innovatives Heizungskonzept beheizt sowohl den Sthlbereich, als auch die Podeste
5) Eine zentrale Lichtsteuerung mit DMX512, die sämtliche Leuchtmittel umfasst, wird eingebaut
6) Alle Leuchtmittel werden optisch so versteckt, dass sie das Bild der Kirche nicht stören
7) Die gesamte Kirche wird für hochwertigste Beschallung mit Dolby-Surround verkabelt
8) Leitungen für mindestens 4 ferngesteuerte Video-Kameras werden verlegt
9) Leitungen für mindestens 32 Mikrofone/Instrumente/etc. werden verlegt
10) Ein zentraler regieplatz für Licht, Ton und Video wird erhöht unter der Treppe eingebaut
11) Ein Anbau an die Kirche für Ständerlinge, Eltern-Kind-Bereich, Garderobe, WC wird gebaut
12) Die Empore wird durch einen durchgehenden, ebenen Boden zum Treffpunkt
Dass dieses Konzept nicht in einer Stufe realisiert werden kann, ist nachzuvollziehen.
Wichtig war es den Beteiligten, dass es nach und nach umgesetzt werden kann.
Im Endausbau könnte dann die Kirche sich finanziell selbst tragen.
Ein solches Konzept ist aber wie ein komplexes Getriebe: Ein Rad greift in das andere.
Werden einzelne Rädchen ersatzlos herausgenommen, funktioniert das Ganze nicht mehr!
Dieses Konzept wird, ohne bessere Alternative(!), derzeit von der Ortskirchlichen Verwaltung verwässert.
Der Gemeinde wird dadurch auf die Dauer ein erheblicher finanzieller Schaden entstehen.
Ob sich die OKV dafür wird haftbar machen lassen?
Die Erfahrung spricht dagegen.